Kurzreisen, Unterwegs in Europa
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Zwei Nächte in Venedig

Ein spontaner Auftrag hat uns im September nach Venedig gebracht, von Leipzig aus ca. 1000km mit dem Auto. Die Kinder blieben daheim. Läuft. Die Erwartungen waren nicht sehr hoch: Venedig ist dreckig, stinkt und ist auch noch teuer. Na wunderbar, was wir da wollen? Einen Hauch Romantik finden, eine halbwegs bezahlbare Pizza und einen Blick auf den Markusplatz erhaschen. Unser Auto haben wir am Bahnhof Mestre geparkt (ca. 15€/ Tag) und sind für 1,20€ mit der Bahn nach Venedig gefahren. Das Gefühl aus dem Bahnhof Stazione di Venezia Santa Lucia zu gehen und direkt vor den Kanälen zu stehen – unbezahlbar. Unsere Unterkunft: Für venezianische Verhältnisse haben wir uns ein relativ preiswertes Hotel gesucht, das Locanda da Silva, welches wir auch vorbehaltlos weiterempfehlen können an alle, die einen sauberen Platz zum schlafen, einen sehr netten Service und einen perfekten Ausgangspunkt für Venedig haben möchten. Gezahlt haben wir für zwei Nächte im DZ mit Frühstück 250€. Die Lage war für uns für unsere 2 Tage Venedig unschlagbar. HotellageVe_6166VenedigVen_6Ve_6134Ve_6167Venedig hat uns von der ersten Minute gefangen. Obwohl man das Gefühl hat, diese Stadt kommt einem aus vielen Filmen bekannt vor ist sie wie eine Wundertüte, hinter jeder Ecke sieht man wunderschöne, feine Details. Pure italienische Schönheit. Die kleinen Straßencafes, pfeifende Gondoliere, man spaziert durch schmale Gassen unter aufgehängter Wäsche hindurch, stöbert in typischen Tante-Emma-Läden und lauscht den Einheimischen dabei, wie sie von Fenster zu Fenster ihre Neuigkeiten austauschen. Natürlich ist diese Stadt voller Touristen, die sich durch die Gassen schieben, aber man kann ihnen entgehen. Wir haben nicht viel Zeit am Dogenpalast oder tagsüber Zeit auf dem Markusplatz verbracht. Wir sind gelaufen, bestimmt jede einzelne Gasse. Hach, das Kopfsteinpflaster ist uns ans Herz gewachsen.Ve_6139Venedig ist im Wasser zu Hause. Inmitten einer Lagune eines flachen Binnenmeeres wurde die Stadt auf mehr als 100 Inseln erbaut. Diese Inseln sind durch über 400 Brücken miteinander verbunden. Mehr als 150 Kanäle dienen als Straßen, über 3000 Gassen können nur zu Fuß benutzt werden. Autos, Motorroller und Fahrräder sind in der Lagunenstadt verboten. Erschreckend, Venedig droht in der Lagune zu versinken und auch das sieht und spürt man an jeder Ecke. ve_6150Ve_6148Ve_6152 Ve_6154Ve_6335Ven_6131Ve_6587Ve_6169Ve_6170Venedig MaVenedig pizzeriaVenedi Ve_6176Ve_6632Ve_6643Ve_6178 Ve_6184 Ve_6186Venedig SchwarzweißVe_SWWir haben nur wenig Zeit gehabt, sind viele Brücken abgelaufen, aber einen Abstecher nach Murano (Eine Inselgruppe nordöstlich der Altstadt von Venedig. Die Laguneninsel ist für ihre Glaskunst bekannt und lebt auch vom Tourismus. Muss man auch diesem Grund auch nur bedingt besuchen.) und zum Lido (Mit dem Linienboot und ab in die Adria oder zum langen Strandspaziergang) haben wir gemacht.Venedig Murano Ve_Mu2 Ve_Mu3 Ve_Mu4 Ve_Mu5Zum Schluß noch etwas ganz Besonderes: Venedig bei Nacht. Wenn Ihr in dieser wunderschönen Stadt seid, geniesst die Gassen auch des Nachts. Es kostet auch nichts, wenn Ihr nicht wollt. Auf dem Markusplatz spielen Livebands und man kann die Musik unterm Sternenhimmel geniessen, wirklich wunderbar. Ve_6214BlogVenStart Ve_6204 Ve_6205Ve_6658 Ve_6663Venedig bei Nacht

#familiemitfernwehfazit

Wir haben uns vom Fleck weg in Venedig verguckt, ich mehr als mein Mann, das darf ich ehrlich zugeben. Wir haben keine Gondelfahrt (80€ und mehr für 30min, no way) gemacht, wir haben uns kein Museum von innen angeschaut, wir haben keinen Capuccino am Markusplatz getrunken. ABER wir haben die Stadt vollends zu Fuß erkundet, von ganz früh am morgen bevor die Touristen über die Innenstadt herfallen bis spät in die Nacht. Wir haben  es wie die Venezianer gehalten, wir (oder ich:) haben uns ein ombra in kleinen italienischen Weinbars gegönnt. An den Tresen der Bacari, wie die kleinen Weinbars heißen, zusammen mit kleinen italienischen Häppchen, die cicchetti (beides zusammen für bezahlbare 5€). Unbedingt empfehlenswert ist das Ticket für den Wasserbus, den Vaporetto, eine tolle Möglichkeit die Stadt und die nah gelegenen Inseln wie Murano oder an den Strand zum Lido kostengünstig (2 Tage kosten 20€) zu entdecken.

Venedig, wir haben nichts erwartet, aber Du hast uns alles gegeben, alle Vorurteile wurden ausgeräumt. Von Herzen gern kommen wir wieder auf einen Capuccino und eine Pizza. Molte grazie!

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