Nach langer Zeit war es wieder soweit: mein Mann und ich durften die Kinder in den Herbstferien mit den Großeltern zusammen in einen Flieger Richtung Türkei setzen (Danke, Ihr mutigen Großeltern!!!)
und wir selbst haben uns in Richtung Sardinien auf den Weg gemacht. In Richtung Pizza, Kaffee und Zeit zu zweit. Mehr haben wir nicht erwartet, aber das Sardinien uns perfekte sechs Tage bereiten würde mit 28° bestem Sonnenwetter und Badetemperaturen, mit wirklich sensationellem Essen und tollem Kaffee an jeder Ecke (und ja, ich bin ein Kaffeejunkie:), einsamen fast karibischen Stränden und einfach nur Zeit für uns ohne jeglichen Stress. Nur Eltern wissen, was ich meine…in der Sonne sitzen, Kaffee austrinken und nichts sonst. Einfach nur sitzen, ein Buch lesen und nichts. Ein Paradies für sechs Tage, sechs gemeinsame Tage, die uns ganz viel Kraft geben für den Alltagswahnsinn. Mein Lieblingsmann, ich danke Dir von ganzem Herzen für unsere kleine Auszeit, für unsere Zeit zu zweit, für Deine Liebe!
Sardinien im Herbst ist wunderschön (dies ist einfach nur eine italienische Schwärmerei!), wir haben ein kleines Hotel in Alghero gebucht und sind jeden Tag in dieser wunderschönen Altstadt unterwegs gewesen. Es gibt unzählige Gelaterias, Pizzerien und verwinkelte Gassen. Hier nur ein paar Eindrücke von einem Morgenspaziergang, ich habe in diesen Tagen wenig fotografiert, schon gar kein Essen und einfach nur das Land und die Leute genossen.
Auch der wunderschöne Stadtstrand ist empfehlenswert, also zumindest im Oktober. Keine Touristen und wirklich ewig weiter feiner Sandstrand.
Wir haben natürlich die Tage genutzt um möglichst viel von Sardinien zu sehen. Wir haben ein kleines, italienisches (natürlich!) Auto gemietet und sind damit in alle möglichen Richtungen gedüst. Alle Richtungen aufzuzählen macht keinen Sinn. Auf Sardinien gibt es ein ungeschriebenes Gesetz: wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo eine Straße her…ganz in diesem Sinne sind wir durch Flüsse gefahren, haben gefühlte 23 Durchfahrt verboten-Schilder hinter uns gelassen, haben 17 mal an Umkehr gedacht, aber nein! Wir haben Strände gesehen, unglaublich. Endlose Straßen sind wir ganz im Einklang mit italienischer Musik gefahren, Kaktusfeigen säumten kilometerlang die Straße (äh, hab ich vergessen zu fotografieren:( und Wacholderbeeren ebenso. Mein persönlicher Superheld hat uns überall hingebracht, egal ob erlaubt oder nicht. Was es zu sehen gab, wir waren da.
Einen Abend haben wir an der Grotte di nettuno den Sonnenuntergang, Oliven, Käse und Wein genossen. Und die Ruhe. Es war überall so wunderbar ruhig. Wir wollten auch höchst motiviert die 652 Stufen, ja wir waren t o t a l motiviert, die Treppenstufen zur Grotte hinabsteigen, aber war leider schon zu…Schade.
Viele unserer Unternehmungen sind an der Tatsache gescheitert, das es Nebensaison auf Sardinien ist. Wir waren wohl nicht ganz im Einklang mit den sardischen Öffnungszeiten. Aber egal. Allein die Fahrt, bzw. die Suche der “Sahara Sardiniens” zur Costa verde (endlose Sand- und Dünenstrände) war unglaublich. Es ist tatsächlich so: man fährt ewig, entdeckt unterwegs Hotelruinen mit den wunderschönsten Stränden.
Man ist froh wenigstens Wasser im Auto zu haben, verflucht Marco Polo (Wie groß soll die blöde Sahara schon sein, wenn man sie nicht findet? ganz tolles Buch) und glaubt es kaum, wenn man dann dort ist. Einfach traumhaft schön. Und ein kleiner Imbiss mittendrin, das Paradies auf Erden.
Und auf einmal ist man mittendrin in der italienischen Sahara, wie im Traum. Einfach um die nächste Ecke.
Sehr verwundert so als Sardinienneulinge und wirklich beeindruckt hat uns die Vielfalt der Insel. Sagenhafte Bergwelten, grüne Täler, stille Seen mit Flamingos und immer wieder das wunderschöne Meer. Und kaum Touristen. Also außer wir.
Auch schön: mein Mann sucht den Weg…nur ein Verbotsschild, aber das macht einen Umweg von 90min. Macht ja nichts, wir fahren ja gerne Auto und schauen uns die Gegend an.
Und zum Schluss noch ein wirkliches Highlight, der Spiaggia Pelosa am Capo del Falcone. Die Kulisse ist atemberaubend. Das karibische Meer vor dem zerklüfteten Hinterland ist unglaublich schön. Wir waren begeistert. (Auch in der Gegend um Stintino wollten wir noch ein paar MarcoPolo Insidertipps anschauen, alle zu. Danke Marco. Bedeutete keine weißen Esel für mich. Ach Mensch.)
#familiemitfernwehfazit
Die Ecke, die wir von Sardinien besucht haben, ist im Oktober traumhaft, wenn man auf Erholungssuche ist. Wir werden das nächste Mal definitiv mit den Zwergen wiederkommen und mehr erkunden. Und Pizza essen. Und Eis.